Berlin 2006

Berlin, den 08.05.2006

Toleranz-Award erstmalig in Berlin verliehen

 © Foto MANEO. Nach der Verleihung des Tolerantia-Preises, am 07.05.06, im Quatsch-Comedy-Club: v.l.n.r. Flannan Obé [Vorsitzender SOS-Homophobie], George Louis Tin [Begründer des Intern. Tag gegen Homopho-bie], Bastian Finke [Maneo-Projektleiter], Günter Dworek [Referent von Volker Beck/ Die Grünen], Tomasz Baczkowski [Stiftung für Gleichberechtigung].

© Foto MANEO. Nach der Verleihung des Tolerantia-Preises, am 07.05.06, im Quatsch-Comedy-Club: v.l.n.r. Flannan Obé [Vorsitzender SOS-Homophobie], George Louis Tin [Begründer des Intern. Tag gegen Homopho-bie], Bastian Finke [Maneo-Projektleiter], Günter Dworek [Referent von Volker Beck/ Die Grünen], Tomasz Baczkowski [Stiftung für Gleichberechtigung].
Erstmalig wurde am 7. Mai in Berlin anlässlich der „MANEO-Werkstatt“ der deutsch-französisch-polnische „Tolerantia- Preis“ an Persönlichkeiten aus Frankreich, Polen und Deutschland verliehen, die sich im Kampf gegen Hassgewalt und für mehr Gleichberechtigung in den Ländern stark gemacht haben.

Die Preisübergabe fand im Rahmen der Benefiz-Party für den War-schauer CSD im Quatsch Comedy Club im Beisein des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Klaus Wowereit, statt. Der Preis wurde erst-mals von den Anti-Gewalt-Projekten „SOS-Homophobie“ (Frankreich), „Stiftung für Gleichberechtigung“, KPH und Lambda-Warschau (Polen) und Maneo (Deutsch-land) ausgelobt.

Das Berliner Anti-Gewalt-Projekt Maneo, der französische Verein SOS Homophobie sowie die polnischen Organisationen Stiftung für Gleichberechtigung, Lambda und KPH haben sich zusammengeschlossen, um sich in ihrem Kampf gegen Homosexuellenfeindlichkeit auszutauschen und diesem Anliegen eine europäische Dimension zu geben. Neben gemeinsamen Projekten soll der neue „Tolerantia“-Preis diese gemeinsamen Anstrengungen symbolisieren.

Die ersten deutschen Preisträger sind die grünen Politiker Volker Beck und Günther Dworek, die sich seit Jahren gemeinsam für die Belange der schwul-lesbischen Community stark machen. „Das Gesetz über gleichgeschlechtliche Partnerschaften und das Anti-Diskriminierungsgesetz wären ohne Volker Beck nicht realisiert worden“, hieß es in der Laudatio. Günther Dworek wurde unter anderem für seinen Einsatz für die Errichtung eines Denkmals für die homosexuellen Opfer des Nazi-Regimes gewürdigt.

Der französische Preisträger ist der Gründer des Internationalen Tages gegen Homophobie am 17. Mai, Louis-Georges Tin. An diesem Tag nämlich im Jahre 1990 hatte die Generalversammlung der Weltgesundheitsorganisation beschlossen, Homosexualität aus der Liste psychischer Krankheiten zu streichen. „Dank Louis-Georges Tin ist der Kampf gegen Homophobie von einer versteckten zu einer öffentlichen Angelegenheit geworden, auch wenn es noch viel zu tun gibt“, hieß es in der Begründung der Jury.

Der polnische Träger des ersten „Tolerantia“-Preises ist der Senator Kazimierz Kutz. Er gehört zu den wenigen Politikern seines Landes, die trotz der homophoben Hasskampagnen in seinem Land den Mut gehabt haben, ihre Solidarität mit den Betroffenen öffentlich zu zeigen. Damit hat der frühere Regisseur gezeigt, dass es ein anderes tolerantes Polen gibt. 2005 nahm er an der illegalen Warschauer Gleichberechtigungsparade teil. Er hat sich mehrmals für die Gleichberechtigung der Schwulen und Lesben in den Medien ausgesprochen und unterstützte das Gesetz zu gleichgeschlechtlichen Partnerschaften in seinem Land.

Berlin/Warschau, den 11.06.2006

Tolerantia-Preis nachträglich an Senator Kazimiers Kutz in
Warschau übergeben

© Foto MANEO. Nach der Verleihung des Tolerantia-Preises, am 11.06.06, im Kino Luna in Warschau. Bastian Finke gratuliert Senator Kazimierz Kutz.
© Foto MANEO. Nach der Verleihung des Tolerantia-Preises, am 11.06.06, im Kino Luna in Warschau. Bastian Finke gratuliert Senator Kazimierz Kutz.

Der erstmals am 7. Mai vergebene deutsch-französisch-polnische „Toleratia-Preis“ wurde während der Auftaktveranstaltung „Teddy on Tours“ in Warschau nachträglich dem polnischen Senator Kutz überreicht. Gewürdigt wurden seine Verdienste um die Gleichberechtigung von Homosexuellen in Polen.

Zum ersten Mal wurde am 7. Mai in Berlin anlässlich der „MANEO-Werkstatt“ der „Tolerantia“-Preis an Persönlichkeiten aus Frankreich, Polen und Deutschland verliehen, die sich im Kampf gegen Homophobie und Hassgewalt in den Ländern stark gemacht haben. Die Preisübergabe fand im Beisein des Regierenden Bürgermeisters von Berlin Klaus Wowereit im Quatsch Comedy Club statt. Der Preis wurde von den Anti-Gewalt-Projekten „SOS“-Homophobie (Frankreich), „Stiftung für Gleichberechtigung“, KPH und Lambda-Warschau (Polen) und MANEO (Deutschland) ausgelobt.

Zu den ersten deutschen Preisträgern zählten die Grünen-Politiker Volker Beck und Günther Dworek, die sich seit Jahren gemeinsam für die Belange der schwul-lesbischen Community in Deutschland stark gemacht haben. Der erste französische Preisträger war der Gründer des „Internationalen Tages gegen Homophobie“, Louis-Georges Tin. Am 17. Mai 1990 hatte die Generalversammlung der Weltgesundheitsorganisation WHO beschlossen, Homosexualität aus der Liste psychischer Krankheiten zu streichen. Seit 2004 wird jährlich am 17. Mai dieses Tages gedacht.

Aus Polen erhielt Senator Kazimierz Kutz den Preis. Weil er krankheitsbedingt nicht an der Preisverleihung in Berlin teilnehmen konnte,

fand nachträglich die Preisübergabe während der Eröffnungsveranstaltung der Filmtage „Teddy on Tour“ am 11.06.06 im Kino Luna in Warschau statt. Bastian Finke würdigte in seiner Laudatio die besonderen Verdienste, die die deutsch-französisch-polnische Jury dazu veranlasst hatten, ihm den Preis zu verleihen. „Er gehört zu den wenigen Politikern seines Landes, die trotz der homophoben Hasskampagnen in seinem Land den Mut gehabt haben, ihre Solidarität mit Homosexuellen in Polen öffentlich zu bekunden. Damit hat der frühere Regisseur gezeigt, dass es ein anderes tolerantes Polen gibt“. Senator Kutz zeigte sich tief gerührt. Er erklärte vor 250 Zuschauern, dass er stolz auf diesen Preis sei. Er erklärte, dass er sich auch weiterhin zu Wort melden werde und zu Unrecht in seinem Land nicht schweigen werde.