Paris 2018

Für herausragendes Engagement

Die europäischen Tolerantia Awards 2018

Die europäischen Tolerantia Awards werden als Gemeinschaftspreis der Organisationen MANEO (Deutschland), SOS homophobie (Frankreich), Lambda-Warszawa (Polen), The Rainbow Project (Nordirland) und Pink Cross (Schweiz) vergeben, in diesem Jahr am 5. Oktober in Paris.

Geehrte werden in diesem Jahr aus den fünf Ländern: Johannes Kram, Schriftstel-ler, Textdichter, Blogger und Marketing-stratege (Deutschland), Christiane Taubira, ehemalige französische Justiz-ministerin (Frankreich), Die polnische LGBT+ Community (Polen), Bronagh Waugh, Schauspielerin (Nordirland), und Kathrin Bertschy, Nationalrätin der Grünliberalen Partei der Schweiz (Schweiz).

Mit den seit 2006 jährlich vergebenen Toleranta Awards werden Personen, Einrichtungen und Gruppen für herausragendes Engagement geehrt. Ihr Engagement betont demokratische Prinzipien wie Gleichberechtigung, Solidarität, gesellschaftliche Vielfalt und Toleranz sowie Einsatz gegen Homophobie, Rassismus, gegen jede Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit im eigenen Land, in Europa und darüber hinaus.

Die auszeichnenden Organisationen gehören der ‚European Alliance Against Homophobia (Berlin Alliance)‘ an, die von den Organisationen aus Deutschland, Frankreich und Polen 2005 in Berlin gegründet worden war und der sich 2014 ‚The Rainbow Project‘ aus Nordirland und 2016 ‚Pink Cross‘ aus der Schweiz angeschlossen haben.

Jede Organisation wählt mit einer eigenen Jury eine*n Preisträger*in aus dem eigenen Land: Der MANEO-Jury 2018 gehörten folgende Personen an: Christa Arnet, ehem. Mitarbeiterin in der Berliner Senatskanzlei, Pieke Biermann, Schriftstellerin und Übersetzerin, Thorsten Manske, Vizepräsident von Hertha BSC, Martin Reichert, Autor und Journalist, Dr. Berndt Schmidt, Intendant des Friedrichstadt-Palastes, André Schmitz, Kulturstaatssekretär Berlin a.D., Lala Süßkind, ehem. Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Seyran Ateş, Rechtsanwältin und Frauenrechtlerin, Pascal Thilbaut, Journalist, Norbert Thormann, Unternehmer, und Bastian Finke, Leiter von MANEO, Vorsitzender der Jury.

Die Preisträger von 2018 sind:
Deutschland

Johannes Kram

Johannes Kram lebt in Berlin – und er ist vieles: Autor, Textdichter, Blogger und Marketingstratege. Und er war schon vieles: Manager des Boxers Henry Maske zum Beispiel – und des ESC-Teilnehmers Guildo Horn („Guildo hat Euch lieb“).

Wie Guildo Horn stammt Johannes Kram aus dem katholischen Trier in Rheinland-Pfalz, dessen gesellschaftlich-geistige Verfasstheit junge Homosexuelle offenkundig dahingehend prägte, dass sie sich fürderhin mit größtmöglichem Einsatz für die Gleichstellung und gegen die Diskriminierung von LGBTI einsetzen. Zumindest wäre dies ein möglicher Erklärungsansatz für das außergewöhnliche Engagement Krams.

Der heute 51jährige hatte Trier bereits in den Neunziger Jahren in Richtung Köln verlassen – nicht ohne zu Hause an der Mosel diverse libertäre Einrichtungen des Nachtlebens zu hinterlassen, die dort noch heute Legende sind. Auch dies eine handfeste Art, die Welt zu verbessern.

In Köln arbeitete er fürderhin als Texter, Veranstalter und Produzent diverser Musikprojekte. Und wurde nach seinem nächsten Umzug in Richtung Berlin verstärkt selbst künstlerisch tätig. Zu seinen bekanntesten Werken gehört das Theaterstück „Seite 1“, das sich kritisch mit der Wirkmacht der Medien beschäftigt. Und die „Operette für zwei schwule Tenöre“, die er zusammen mit dem Malediva-Komponisten Florian Ludewig verfasst hat.

In Berlin hatte sich Johannes Kram von Anfang an im Schöneberger Regenbogenkiez niedergelassen, der ihn ab dem Jahr 2008 inspirierte, das „Nollendorfblog“ zu schreiben, das sich meinungsstark mit den aktuellen Belangen der LGBTI-Welt auseinandersetzt – und 2016 sogar eine Nominierung für den Grimme Online Award erhielt. Kram wurde zu einer wahrnehmbaren Stimme der Community. Er initiierte den „Waldschlösschen-Appell“ gegen Homophobie in den Medien und wurde zudem Kolumnist beim medien- (und vor allem auch BILD-) kritischen Watchblog „BILDblog“, wo er die Rolle von Minderheiten in der Berichterstattung hinterfragt.

Schließlich, im März 2018 erschien sein Buch „Ich hab ja nichts gegen Schwule, aber – Die schrecklich nette Homophobie in der Mitte der Gesellschaft“ im Querverlag. Ein Buch, das weit über die Kreise der Community hinaus Beachtung fand. In der BERLINER ZEITUNG schrieb Arno Widman: „Kram weiß nicht nur sehr genau, wovon er redet. Er hat die beneidenswerte Begabung, es anderen klarzumachen. Die letzten Sätze seines ersten Textes sind von einer überwältigenden Klugheit: ‚wenn homophob immer nur die anderen sind, brauchen wir über Homophobie nicht zu reden. Also, machen wir einen Anfang: Ich bin homophob – und Sie sind es wahrscheinlich auch!‘“

Nachdem Johannes Kram dieses Buch in die Welt gesetzt hatte, musste er zunächst nach Trier, wurde dort doch anlässlich des Marx-Geburtstages sein Theatermonolog „Marx! Love! Revolution!“ aufgeführt. Selbstverständlich mit großem Erfolg. Als Mann des Marketings weiß er nicht nur, wie man ein Produkt verkauft – er weiß, wie man komplexe Probleme verständlich macht. Johannes Kram ist ein Übersetzer. Er schaffte es, dass Menschen zuhören. Er vermag Menschen miteinander ins Gespräch zu setzen. Und er setzt sich dafür ein, dass diese Gesellschaft eine bessere wird. Und das nicht nur, aber auch in Trier.

Johannes Kram ist ein Tausendsassa – ein Mann mit außergewöhnlich vielen Talenten. Wir würdigen ihn dafür, dass er diese so konsequent und über die Jahre für die Belange von LGBTI eingesetzt hat. Johannes Kram ist mit seinen Interventionen gelungen, die Anliegen der Communtiy in das 20. Jahrhundert hinüberzutragen und für ein jüngeres (und breiteres) Publikum zugänglich zu machen.

Die deutschen Tolerantia Awards gingen bisher an: Volker Beck, Mitglied des Deutschen Bundestages, Grüne, und Günter Dworek, Aktivist der Lesben und Schwulen Bewegung (2006); Die Gruppe “Menschenrechte und sexuelle Identität (MERSI)” von amnesty international (2007); Philipp Lahm, Kapitän der deutschen Fußballnationalmannschaft, und Dr. Theo Zwanziger, Präsident des Deutschen Fußballbundes (DFB) und Tanja Walther, Sportwissenschaftlerin, (2008); Hans-Wolfram Stein, Lehrer in Bremen (2009); Wieland Speck und Mabel Aschenneller, TEDDY-Produzenten (2010); Lala Süsskind, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin (2011); Elfi Scho-Antwerpes, Bürgermeisterin der Stadt Köln (2012); Maria Sabine Augstein, Rechtsanwältin (2013); Cornelius „Corny“ Littmann, Hamburger Entertainer, Unternehmer und ehemaliger Vereinspräsident des FC St. Pauli (2014); Klaus Wowereit, Regierender Bürgermeister von Berlin a.D. (2015). Die drei evangelischen Landeskirchen Evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz [EKBO], die Evangelische Kirche in Hessen-Nassau [EKHN] und die Evangelische Kirche im Rheinland [EKiR] (2016), Heiko Maas, Bundesminister für Justiz und Verbraucherschutz (2017).

Ansprechperson: Bastian Finke, Leiter von MANEO;

Mail: bastian.finke@maneo.de oder maneo@maneo.de / home: www.maneo.de

 

Frankreich

Christiane Taubira

Christiane Taubira (geb. 1952 in Französisch-Guayana), ist eine französische Politikerin. Sie begann ihre politische Laufbahn als unabhängige politische Aktivistin und war Mitbegründerin der Walwari Partei von Guayana. Als Abgeordnete für Guayana in der französischen Nationalversammlung (1993 bis 2012 ) war sie die treibende Kraft hinter dem Gesetz, in dem Frankreich den vom 15. Jh. an betriebenen Sklavenhandel sowie die Sklaverei gegen die afrikanischen, amer-indianischen, madagassischen und indianischen Bevölkerungen als Verbrechen gegen die Menschlichkeit anerkannte. Das Gesetz wurde am 21. Mai, 2001 vom französischen Parlament verabschiedet und erhielt ihren Namen.

Sie gab ihr Mandat als Abgeordnete von Guayana auf, als Francois Hollande 2012 zum Präsidenten gewählt wurde und sie zur Justizministerin ernannte. Sie war Befürworterin eines Gesetzes zur Legalisierung der Ehe und Adoption für gleichgeschlechtliche Paare, welches sie als “réforme de civilisation” bezeichnete. Während der parlamentarischen Debatten erntete sie viel Respekt für ihre kraftvollen Reden, in denen sie auf die Wichtigkeit einer nationalen und gesetzlichen Anerkennung von gleichgeschlechtlichen Beziehungen und Elternschaft hinwies. Am 23. April 2013 verabschiedete die Nationalversammlung die Gesetzesvorlage und am 17. Mai 2013, der Internationale Tag gegen Homophobie, Transphobie und Biphobie, wurde das Gesetz von Präsident Hollande unterzeichnet.

Dieses Jahr feiern wir das 5. Jubiläum der Unterzeichnung dieses Gesetzes, und für die Mitglieder von SOS homophobie war es nahe liegend, den diesjährigen Tolerantia Award an Christiane Taubira zu verleihen. Es ist dank ihrem hartnäckigen Engagement für dieses Gesetz, dass gleichgeschlechtliche Paare die staatliche Anerkennung und Gleichstellung erhalten haben.

Während den parlamentarischen Debatten haben die Gesetzesgegner im ganzen Land eine massive homophobe Hetzkampagne gegen die LGBT Community und gleichgeschlechtliche Familien betrieben (in 2012 und 2013 hat SOS homophobie 78% mehr Meldungen von homophob und transphob motivierte Vorfälle erhalten als im Jahr zuvor). Christiane Taubira hat trotz dieser Attacken ihr Ziel, Gleichstellung für gleichgeschlechtliche Paare zu erlangen, weiterhin heldenhaft verteidigt, ein Ziel, das die französische LGBT Bewegung seit Jahren verfolgt. In der Nationalversammlung und während der Debatten verkörperte Christiane Taubira die Prinzipien der Gleichheit und Respekt gegenüber LGBT Personen, und dies in einer Zeit, in der viele unter ihnen wegen ihrer sexuellen Orientierung erniedrigt, beleidigt und angegriffen wurden. Die Verabschiedung dieses Gesetzes ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer rechtlichen Gleichstellung und Anerkennung von LGBT Personen.

Mit diesem Award möchten die Mitglieder von SOS Homophobie ihren außergewöhnlichen Mut und ihr Engagement würdigen. Dank ihrer Standhaftigkeit haben LGBT Personen Rechte erhalten, die ihr Leben auf markante Weise verändert haben.

Die französischen Tolerantia Awards gingen bisher an: Dr. Louis-George Tin, LSBT*- und Antirassismus-Aktivist (2006), die Theaterproduktion „Place des mythos“ (2007), Bruno Solo, Schauspieler und Fernsehproduzent (2008), Paris Foot Gay, der schwule Fußball-Club in Paris (2009), Caroline Mécary, Anwältin und Bürgerrechtlerin (2010), Olivier Dussopt und Franck Riester, Abgeordneten der französischen Nationalversammlung (2011), Véronique Eledut, Lehrerin und Aktivistin (2012), Le Petit Journal, das von Yann Barthès moderierte Fernsehmagazin (2013), „www.projet17mai.com“, das Projektteam der Webseite, das Cartoons gegen Homophobie in Frankreich zeigt (2014), Irène Théry, Soziologin und Mitglied des ‘Haut Conseil de la Famille’ (2015), Amnesty International France (2016), Stéphane Corbin, Sänger und Komponist, und Océane Rosemarie, Sängerin, Komikerin, Schauspielerin und Regisseurin (2017).

Ansprechpersonen: Michael Bouvard und Gilles Dehais

Mail: sos@sos-homophobie.org / home: www.sos-homophobie.org

 

Polen

Demonstration außerhalb des Sitzes des polnischen Präsidenten in Warschau. © Foto: Milośc Nie Wyklucza.

Die polnische LSBT+ Community

„Lambda Warszawa “– die älteste polnische Organisation, die sich für die Interessen von Schwule, Lesben, Bisexuellen und Trans*gender einsetzt – entschloss sich 2018 der gesamten polnischen LGBT+-Community, die seit 2016 in Massen mit Regenbogenfahnen Flagge zeigt, um in Polen den Rechtsstaat zu verteidigen, den Award zu verleihen.

Damit bricht „Lambda Warszawa“ das erste Mal mit der Tradition eine Person auszuzeichnen, die sich auf besondere Weise verdient gemacht hat, um Akzeptanz zu erreichen und Diskriminierung und Gewalt gegen LGBT+-Menschen entgegenzuwirken.

Dazu hat uns die spezielle Lage, in der sich unser Land heute befindet, geführt. Diese entstand dadurch, dass wir nunmehr seit drei Jahren von einer Partei regiert werden, die mit den europäischen Prinzipien des Respektierens der Gewaltenteilung, vor allem der Unabhängigkeit der Richter, und der Einhaltung der Minderheitenrechte, bricht; von einer Partei, die gleiche Rechte gleichgeschlechtlicher Paare und Ehepaare nicht anerkennen will; von einer Partei, die den wachsenden Hass gegen LGBT+-Menschen nicht sehen will und nicht beabsichtigt, dieses Problem zu lösen.

Das massenhafte Auftauchen von Regenbogenfahnen auf Protesten, um die Demokratie und den Rechtsstaat zu verteidigen, sorgte zunächst für Befremden unter den vielen Protestlern, aber die Entschlossenheit unsere Anwesenheit auch zu zeigen brachte einen bedeutsamen sozialen Wandel. Die Regenbogenfahne – das Symbol der LGBT+-Community wurde sichtbarer und erkennbarer, und die LGBT+-Community wurde zunehmend als Teil des allgemeinen Pro-Demokratie-Lager verstanden. Das ist eine wichtige Veränderung, die dank hunderter LGBT+-Menschen, die sich an den Protesten und Demonstrationen beteiligten, einsetzte.

Heutzutage ist niemand mehr überrascht von der Tatsache, dass Regenbogenfahnen nicht nur während der Pride-Märsche und –Paraden wehen, sondern überall dort, wo die polnische Gesellschaft die Verfassung der Rzeczpospolita Polska (Republik Polen) und Grundprinzipien der Demokratie – die Dreiteilung der Gewalten und die Befolgung von bürgerlichen Rechten verteidigt.

Aus diesen eben genannten Gründen entschloss sich „Lambda Warszawa“ den Tolerantia-Award 2018 der gesamten LGBT+-Community zu verleihen.

Die polnischen Tolerantia Awards gingen bisher an: Kazimierz Kutz, Filmregisseur und Politiker (2006), Piotr Pacewicz, Journalist und Publizist (2007), Marzanna Pogorzelska, Lehrerin und Autorin (2008), Prof. Zbigniew Hołda, Richter und Bürgerrechtler, und Izabela Jaruga-Nowacka, Politikerin und Frauenrechtlerin (2010), Adam Bodnar, Jurist und Menschenrechtsaktivist, und Katarzyna Bojarska, Psychologin und Aktivistin (2012), Ewa Siedlecka, Journalistin (2013), Monika Płatek, Kriminologin und Feministin(2014); Ewa Wanat, Radio-Journalistin und Persönlichkeit im Fernsehen (2015), Ilona Łepkowska, Drehbuchautorin und Mitglied der polnischen Fernsehakademie und Präsidentin der Fernsehgesellschaft ‘Serial’ (2016), Elżbieta Szczęsna, Mitbegründerin des Vereins „Akceptacja“ (Akzeptanz), Vereinigung von Familien und Freunden von LSBT* (2017).

Ansprechpersonen:

Lambda Warszawa (Lambda Warsaw):

Krzysztof Kliszczyński, Mail: kkliszczynski@lambdawarszawa.org;

 

Nordirland

Bronagh Waugh

Bronagh Waugh ist eine nordirische Schauspielerin, vor allem bekannt in der Rolle als ‚Cheryl Brady‘ in der Soap-Staffel ‚Hollyoaks‘ auf Channel 4. Sie hat außerdem in Rollen bei ‚Doctor Who‘, ‚Supernatural‘ und ‚The Fall‘ mitgespielt. Sie war Gastgeberin des Tolerantia Awards 2016 in Belfast.

Mit ihrer Nominierung würdigen wir ihre herausragende Unterstützung der ‚Equal Marriage‘-Kampagne, ihre anhaltende Unterstützung für LSBT*-Bürgerrechte, vor allem auch sie als Bündnismitglied der LSBT Community in Nordirland. Sie hat zwei Demonstrationen mit jeweils 20.000 Personen veranstaltet, mit denen die Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe in Nordirland gefordert wurde. Sie hat sich unermüdlich eingesetzt und auch ihre Prominenz als Schauspielerin dazu genutzt, die Ungleichberechtigung von LSBT* in Nordirland anzuprangern.

„Es ist ein Menschenrecht die Person zu heiraten, die man liebt. Ich kann es nicht ertragen, wenn Gruppen von Menschen in unserer Gesellschaft ungleich behandelt werden. Ich bekomme es nicht in den Kopf, wenn einem Teil der Gesellschaft gestattet wird zu heiraten, der anderen jedoch nicht. Es schadet niemandem. Es geht doch um Liebe. Nichts ist reiner, strahlender, ehrlicher und herrlicher, als einen anderen Menschen zu lieben“, sagte Bronagh Waugh.

Als ‚The Rainbow Project‘ fühlen wir uns geehrt, die Schauspielerin Bronagh Waugh mit dem nordirischen Tolerantia Award 2018 auszuzeichnen. Sie ist eine standhafte Bündnispartnerin der LSBT Community in Nordirland und eine fortgesetzte Fürsprecherin, die gleichgeschlechtliche Ehe ins nordirische Rechtssystem aufzunehmen. Wir wissen, dass Bronagh Waugh diese Gelegenheit nutzen wird, um sich weiter für die volle Gleichberechtigung für LSBT in Nordirland einzusetzen.

Die noririschen Tolerantia Awards gingen bisher an: Máirtín Ó Muilleoir, Mitglied der Nordirland-Versammlung (Parlament), SF, Bürgermeister der Stadt Belfast a.D. (2015), Marry Mc Aleese, Präsidentin der Republik Irland 1997-2011 (2016), Chris Hudson, Pfarrer der All Souls Non-Subscribing Presbyterian Church in Süd-Belfast (2017).

Kontaktperson: John O’Doherty, Director

Mail: director@rainbow-project.org / home: www.rainbow-project.org

 

Schweiz

Kathrin Bertschy

Kathrin Bertschy ist Nationalrätin der Grünliberalen Partei der Schweiz. Als Parlamentarierin setzt sie sich mit starker Stimme für einen Rechtsstaat ein, der allen Bürger*innen die gleichen Rechte zugesteht und keine Diskriminierungen zulässt. Mutig und kämpferisch hat sie 2013, in einer Zeit, in der durch eine Volksinitiative die Gefahr bestand, die Ehe als Verbindung von Frau und Mann in der Verfassung festzuschreiben, einen parlamentarischen Vorstoss für die Ehe für alle eingereicht. Sie hat somit klar ein Gegengewicht gesetzt zu gesellschaftspolitisch konservativen Kräften. Der politische Vorstoss hat in der Schweiz die Politik aufgerüttelt, endlich über die Ehe für alle politisch zu diskutieren, Gesetzesentwürfe vorzubereiten und diese Ungleichbehandlung abzubauen.

Kathrin Bertschy sucht mit unermüdlichem Einsatz den gesellschaftlich und politischen Diskurs mit dem Ziel einer offenen und liberalen Gesellschaft. In ihrem gesellschaftspolitischen Engagement zieht sie die Community stets ein und über diese starke Koalition wurde erreicht, dass die Ehe für alle in der Bevölkerung mittlerweile eine hohe Zustimmung erfährt. Noch sind wir nicht soweit, dass gleichgeschlechtlich Liebende auch heiraten können. Doch auch nach fünf Jahren wird sie nicht müde, sich für eine liberale Gesellschaft, in der alle Menschen die gleichen Rechte haben, einzusetzen.

Wir ehren Kathrin Bertschy für ihr Engagement für gleiche Rechte und für die LGBT*-Community. Durch ihre Entschlossenheit und ihren Einbezug aller Aktivist*innen hat sie die Schweiz politisch herausgefordert, sich zu bewegen und die Ehe für alle zu öffnen.

Die schweizer Tolerantia Awards gingen bisher an: Florian Vock und Jazzmin Dian Moore, LSBT-Activisten (2016), Alan David Sangines, Mitglied vom Gemeinderat der Stadt Zürich und ehem. Vizepräsident des ‚Zurich Pride Festival‘ (2017).

Ansprechperson: René Schegg, Secretary-General

Mail: rene.schegg@pinkcross.ch

Home: www.pinkcross.ch

Weitere Informationen: www.tolerantia-awards.eu